Bereits während meiner Studienzeit habe ich mich im Rahmen des binationalen Bachelor- und Masterstudienganges „Deutsch-Französische Studien“ an den Universitäten Bonn und Paris-Sorbonne neben kultur- und literaturwissenschaftlichen Gegenständen vor allem mit linguistischen Aspekten des Deutschen, Französischen und Spanischen beschäftigt. Nach dem Studium war ich zunächst in der Abteilung für Germanistische Linguistik der Universität Bonn als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig, ehe ich auf Basis eines Promotionsstipendiums der Konrad-Adenauer-Stiftung in Marburg im Fach „Linguistik“ eine Dissertation zum Erwerb informationsstruktureller Fähigkeiten bei deutschsprachigen Kindern angefertigt und im August 2018 verteidigt habe. In der Dissertation geht es um die Frage, wie sich bei gesunden Kindern und bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung die Fähigkeit entwickelt, neue Referenten mittels indefiniter Nominalphrasen in den Diskurs einzuführen und gegebene Referenten durch definite Nominalphrasen wiederaufzunehmen. Einen zweiten Forschungsschwerpunkt stellen theoretische und empirische Aspekte von Leichter Sprache im Deutschen dar. Hier interessiere ich mich insbesondere für den Ausdruck von kausalen Relationen in Leichter Sprache und für die Verarbeitung von verschiedenen Realisierungsvarianten von kausalen Relationen durch Zielgruppen von Leichter Sprache. Zu den von mir angewandten Methoden zählen korpuslinguistische Ansätze, Eye-Tracking und Offline-Verfahren wie z.B. Recall-Aufgaben. E-Mail: fuchsj@uni-mainz.de
Akademische Ausbildung
08/2018 | Promotion (Dr. phil.) im Fach "Linguistik" an der Philipps-Universität Marburg Titel der Dissertation: Erwerb von informationsstrukturellen Fähigkeiten. Produktion und Rezeption von (in)definiten Artikeln bei deutschsprachigen Kindern |
2007-2012 | "Deutsch-Französische Studien" (Bachelor und Master of Arts) an den Universitäten Bonn und Paris-Sorbonne |
Wissenschaftlicher Werdegang
seit 09/2018 | Postdoktorandin im Graduiertenkolleg "Einfach komplex" |
2015-2018 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft (Abteilung Germanistische Linguistik) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
2013-2015 | Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft (Abteilung Germanistische Linguistik) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
2012-2013 | Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft (Abteilung Germanistische Linguistik) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
2008-2012 | Studentische Hilfskraft in der Abteilung für Romanische Philologie und der Abteilung für Germanistische Linguistik der Universität Bonn |
Sonstige Tätigkeiten
10/2014 | Erasmus-Gastdozentur an der University of St Andrews, Department of German |
2014-2015 | Referentin im Weiterbildungsstudium „Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache“ der Universität Bonn (Modul "Grammatik des Deutschen") |
02-04/2008 | Forschungspraktikum am Laboratoire ATILF (Analyse et Traitement Informatique de la Langue Française), einer Einrichtung des CNRS (Centre national de la recherche scientifique) in Nancy, Frankreich |
Preise und Mittelbewilligungen
2019 | Druckkostenzuschuss zur Dissertation vonseiten des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds |
2019 | Finanzierung eines Einzelcoachings im Rahmen des Programms Weiblicher Wissenschaftsnachwuchs der Universität Mainz |
2016-2018 | Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung |
2016 | Zuschuss zur Dissertation (Probandengelder) vonseiten des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds |
2010-2012 | Studienstipendien des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds |
2010-2011 | Erasmus-Stipendium |
2009-2010 | Jahresstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes zur wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung im Ausland |
2009 | Stipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerkes |
2006 | Apollinaire-Preis für außerordentliche Leistungen im Abiturfach Französisch, verliehen von der Robert Bosch Stiftung |
Tätigkeit in der akademischen Selbstverwaltung
2018 | Stellvertretendes Mitglied (Mittelbau) der Berufungskommission W3-Professur für Germanistische Linguistik an der Universität Bonn |
2014-2015 | Mitglied (Mittelbau) der Berufungskommission W3-Professur für Germanistische Linguistik an der Universität Bonn |
Organisation von Konferenzen
2019 | Informationsforum „Leichte Sprache in der Wissenschaft“ in Mainz; organisiert mit Frau Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra |
2019 | Vortragsreihe zum Thema „Barrierefreie Kommunikation – interdisziplinär“ an der Universität Mainz; organisiert mit Frau Prof. Dr. Silvia Hansen-Schirra |
Monografie
Fuchs, Julia. 2020. Erwerb von informationsstrukturellen Fähigkeiten. Produktion und Rezeption von (in)definiten Artikeln bei deutschsprachigen Kindern (Empirie und Theorie der Sprachwissenschaft 5). Heidelberg: Winter.
Beiträge in Zeitschriften
Fuchs, Julia. Angenommen. Corona-Komposita und ‚Corona‘-Konzepte in der Medienberichterstattung in Standardsprache und in Leichter Sprache. Zeitschrift für germanistische Linguistik.
Fuchs, Julia, Ulrike Domahs & Christina Kauschke. 2021. Information structure in language acquisition. Production and comprehension of (in)definite articles by German-speaking children. Journal of Child Language 48. 55–87. https://doi.org/10.1017/S0305000920000124
Fuchs, Julia. 2019. Leichte Sprache auf dem Prüfstand. Realisierungsvarianten von kausalen Relationen in Leichte-Sprache-Texten. Sprachwissenschaft 44(4), 441–480.
Fuchs, Julia. 2018. Zwei konkurrierende Ansätze zur optischen Gliederung komplexer Wörter in Leichter Sprache. Bindestrich und Mediopunkt in Theorie und Praxis. Sprachwissenschaft 43(4). 405–424.
Fuchs, Julia. 2018. Was versteht man in der Informationsstrukturtheorie unter Fokus? Sprachwissenschaft 43(1), 31–70.
Fuchs, Julia. 2017. Leichte Sprache und ihr Regelwerk – betrachtet aus der Perspektive der Informationsstruktur. Sprachwissenschaft 42(1), 97–119.
Fuchs, Julia & Kristina Krieger-Laude. 2017. Leichte Sprache als Lerngegenstand im Deutschunterricht. Theoretische Hintergründe und Ansätze für die Unterrichtspraxis. Der Deutschunterricht 5 (2017), 89–95.
Fuchs, Julia. 2016. Rettungsschirm, Rettungstopf, Rettungspaket. Kontrastive Untersuchungen zur Metaphorik der Eurokrise in der deutschen, französischen und spanischen Presseberichterstattung. Zeitschrift für Angewandte Linguistik 64(1), 97–125.
Heim, Nils, Anton Faron, Julia Fuchs, Markus Martini, Rudolf H. Reich & Karin Löffler. 2016. Die Lesbarkeit von onlinebasierten Patienteninformationen in der Augenheilkunde. Der Ophthalmologe 114(5). 450–456.
Beiträge in Sammelbänden und Tagungsbänden
Fuchs, Julia. 2021. The German Vorfeld (prefield) in texts in German Easy Language: Syntactic and information-structural considerations. In Susanne J. Jekat, Steffen Puhl, Luisa Carrer & Alexa Lintner (Hrsg.): Proceedings of the 3rd Swiss Conference on Barrier-free Communication (BfC 2020). Winterthur (online), June 29–July 4, 2020, 115–124. Winterthur: ZHAW Zurich University of Applied Sciences. DOI: 10.21256/zhaw-3001
Hansen-Schirra, Silvia, Walter Bisang, Arne Nagels, Silke Gutermuth, Julia Fuchs, Liv Borghardt, Silvana Deilen, Anne-Kathrin Gros, Laura Schiffl & Johanna Sommer. 2020. Intralingual translation into Easy Language – or how to reduce cognitive processing costs. In Silvia Hansen-Schirra & Christiane Maaß (Hrsg.), Easy Language research: Text and user perspectives (Easy – Plain – Accessible 2), 197–225. Berlin: Frank & Timme.
Fuchs, Julia. 2015. Zum Zusammenhang von Theory of Mind und informationsstrukturellen Fähigkeiten bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung: Kritischer Überblick, Stand der Forschung und Desiderate. In: Sévérine Adam, Daniel Jacob & Michael Schecker (Hrsg.), Informationsstrukturen in Kontrast. Strukturen, Kompositionen und Strategien (Cognitio 18), 227–270. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang.
Rezensionen
Fuchs, Julia. Angenommen. Rezension zu: Wulf, Detmer. 2019. Pragmatische Bedingungen der Topikalität. Zur Identifizierbarkeit von Satztopiks im Deutschen (Studien zur Pragmatik 1). Tübingen: Narr Francke Attempto. Zeitschrift für Angewandte Linguistik.
Fuchs, Julia. 2021. Rezension zu: Pafel, Jürgen. 2020. Referenz (Kurze Einführungen in die germanistische Linguistik 22). Heidelberg: Winter. Zeitschrift für Sprachwissenschaft 40(1). 89–93.
Julia Fuchs |
Eingeladener Plenarvortrag: "Overcoming language barriers on the way to knowledge. Linguistic reflections on German Easy Language ('Leichte Sprache') as |
ICODOC 2021, Lyon (Frankreich); 06.-08.10.2021 |
Julia Fuchs, Emmanuelle Canut, Juliette Delahaie & Magali Husianycia | "Easy Language research beyond national boundaries. Comparing German 'Leichte Sprache' and French 'FALC'" | KLAARA 2021 – 2nd Conference on Easy-to-Read Language Research, Olten (Schweiz); 30.-31.08.2021 |
Canut, Emmanuelle, Juliette Delahaie, Magali Husianycia & Julia Fuchs | "Linguistic criteria for 'Easy Language' in French (FALC): an experiment with a migrant public" | KLAARA 2021 – 2nd Conference on Easy-to-Read Language Research, Olten (Schweiz); 30.-31.08.2021 |
Julia Fuchs | "The biopsychosocial model of functioning, disability and health of the ICF (WHO). Incorporating Easy Language. Application to target groups" | 1st International Easy Language Day Conference (IELD), Germersheim; 28.05.2021 |
Julia Fuchs, Ulrike Domahs & Christina Kauschke | "Wann erwerben Kinder ein und der? Experimentelle Untersuchungen zur Produktion und Rezeption von (in)definiten Artikeln bei deutschsprachigen Kindern" | 36. Arbeitstagung der Fachgruppe “Psychologie der Kommunikation und ihrer Störungen” in der Sektion Klinische Psychologie des BDP; 06.05.2021 |
Julia Fuchs | "Die Regierungserklärungen von Angela Merkel während der Corona-Pandemie (2020). Transtextuelle Untersuchungen zur Perspektivierung von Wirklichkeit an der Schnittstelle von Polito- und Diskurslinguistik" | Linguistisches Kolloquium der Universität Mainz; 12.04.2021 |
Julia Fuchs | "Warum Leichte Sprache-Regeln und -Praktiken der empirischen Überprüfung bedürfen und wie man das machen kann. Am Beispiel von kausalen und konditionalen Relationen" | Universität Bonn; 01.12.2020 |
Julia Fuchs | "The German Vorfeld (prefield) in texts in German Easy Language: Syntactic and information-structural considerations" | 3rd Swiss Conference on Barrier-Free Communication, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Winterthur (Schweiz); 01.07.2020 |
Julia Fuchs | "Easy Language under review. Expressing causal relations in German Easy Language" | KLAARA 2019, Helsinki (Finnland); 20.09.2019 |
Julia Fuchs | "'Verwenden Sie keine schwierigen Wörter.' Zum Wortschatz von Leichter Sprache" | Universität Bonn; 26.06.2019 |
Julia Fuchs | "Realisierung von kausalen Relationen in Leichter Sprache. Eine Korpusstudie." | Barrierefreie Kommunikation interdisziplinär, Universität Mainz; 12.09.2019 |
Julia Fuchs | "Erwerb informationsstruktureller Fähigkeiten. Produktion und Rezeption von (in)definiten Artikeln bei deutschsprachigen Kindern" | Linguistisches Kolloquium der Universität Mainz; 19.11.2018 |
Julia Fuchs | "Erwerb informationsstruktureller Fähigkeiten. Produktion und Rezeption von (in)definiten Artikeln bei deutschsprachigen Kindern" | Linguistisches Kolloquium der Universität Siegen; 04.07.2018 |
Julia Fuchs | "Informationsstrukturelle Fähigkeiten und Beeinträchtigungen bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. Stand der Forschung, Desiderate und Perspektiven" | German Research Seminar der University of St Andrews; 28.10.2014 |
Julia Fuchs | "Metaphorischer Sprachgebrauch im Kontext der Eurokrise. Kontrastive Untersuchungen aus kognitionslinguistischer Perspektive im Sprachenpaar Deutsch-Französisch" | Forum Linguistik der Universität Bonn; 13.06.2013 |
Das NRW-Programm "Professionelle Lehrkompetenz für die Hochschule" habe ich vollständig absolviert; 2018 habe ich das entsprechende Zertifikat erhalten.
Lehre an der Universität Mainz
- Einführung in die Syntax/Morphologie (SoSe 2019, SoSe 2020)
Lehre an der Universität Marburg
- Leichte Sprache - betrachtet aus linguistischer Perspektive (SoSe 2017)
Lehre an der Universität Bonn
- Leichte Sprache. Zu ihren Regeln, Strukturen und Funktionen und dem Spannungsverhältnis zwischen Theorie und Empirie (WiSe 2019/20)
- Erstspracherwerb im Deutschen: Verlauf, Theorien, Methoden (SoSe 2018)
- Informationsstruktur - interdisziplinär betrachtet (WiSe 2017/18)
- Leichte Sprache - betrachtet aus linguistischer Perspektive (SoSe 2017)
- Leichte Sprache - betrachtet aus linguistischer Perspektive (WiSe 2016/17)
- Vergleichende Sprachbetrachtungen Deutsch-Romanisch (SoSe 2016)
- Einführung in die germanistische Linguistik, gegenwartssprachlich (WiSe 2015/16, SoSe 2015, WiSe 2014/15, SoSe 2014, WiSe 2013/14, SoSe 2013, WiSe 2012/13)
- Informationsstruktur: Sprachliche und kognitive Aspekte sowie ihr Erwerb (WiSe 2015/16)
- Erstspracherwerb im Deutschen: Von der frühen Sprachwahrnehmung zum kommunikativ-pragmatisch kompetenten Sprecher (SoSe 2015)
- Die linguistische Abschlussarbeit: Von der Themenfindung zum fertigen Text (SoSe 2015)
- Sprache und Autismus (WiSe 2014/15)
- Wissenschaftliches Arbeiten in der germanistischen Linguistik: (Elektronische) Informationsressourcen, Forschungsmethoden, Durchführung empirischer Studien und Abfassen eines Forschungsberichts (WiSe 2014/15)
- Methoden linguistischer Forschung: Theorie und Praxis (WiSe 2013/14, SoSe 2013)
- Spracherwerb (WiSe 2013/14)